Goa-Szene
Die Wurzeln der Szene liegen an der westlichen Küste des indischen Subkontinents im Bundesstaat Goa. In der ehemaligen portugiesischen Kolonie haben seit den späten 70ern immer mehr Hippies und Aussteiger unter Palmen am Strand eine zweite Heimat gefunden. Die lauen Nächte am Strand waren bestens dafür geschaffen, die Partyvibes zu stimulieren.

Extrem wichtig für die Entstehung der Goa-Kultur ist dabei der DJ Goa Gil, ein mittlerweile über 50jähriger Hippie aus San Francisco, der in Indien lebt und anerkannter Sadhu (Holy Man) ist. Er etablierte in den 80ern Goa als alternatives Partyreiseland. Nach dem Summer of Love und der Acid-House Welle wurde Goa in den 90ern zunehmend elektronischer und von DJs wie Sven Väth oder Paul Oakenfold in Europa und den USA popularisiert.
Das Hauptanliegen von Psytrance war es, die Hörer mit der Musik zu verbinden, um so ein übernatürliches Erlebnis zu schaffen. Es wurde versucht, die Verbindung zur Natur, die inhaltliche Essenz und Parität des Sounds in den Mittelpunkt zu stellen. Die ersten Goa-Anhänger waren auf der Suche nach neuen Lebensformen „jenseits der Leistungs- und Konsumgesellschaft in den kapitalistischen Industrieländern“.
Musikstil:
Goa ist rhythmusbetont und bewegt sich von der Geschwindigkeit her bei 150-160 bpm. Goa ist relativ harmonisch, allerdings oft durchbrochen von harten, treibenden Beateinlagen, die aber genauso immer wieder durch die Harmonien hindurch scheinen. Die fast ständige Präsenz des moderat schnellen Rhythmus und die Harmoniekonstruktion lassen beim Zuhörer eine träumerische, tranceähnliche Wirkung aufkommen.
„Psychedelic Trance“ („Psy-Trance“) ist rhythmisch eigentlich identisch, zeichnet sich allerdings mehr durch Minimalistik aus. Typische Zusätze sind angedeutete Stimmen, Stimmfetzen, Alltagsgeräusche oder auch fiepende, quietschende Töne. Dass der Goa- Sound seine Wurzeln in Indien hat, hört man der Musik auch heute immer noch an, sie klingt einfach, auch durch Verwendung dort vorkommender Töne und Geräusche orientalisch / indisch.
Charakteristika:
Im Mittelpunkt von kleineren Goa-Partys steht weniger der Gewinn des Party-Veranstalters, als vielmehr ein abgerundetes, harmonisch geprägtes Gesamtkonzept. Es wird versucht, eine Atmosphäre herzustellen, die an die Partys in Goa, Indien, erinnert. Dies wird nicht nur durch die Dekoration von Goa-Partys deutlich, sondern auch an die Wahl der Orte, an denen die Partys veranstaltet werden.

Lokation
Neben der Dekoration spielt auch die Wahl der Location eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht die Veranstaltung mit einer Atmosphäre zu bedecken. Die Goa-Partyszene verlegte die Partys (zumindest im Frühjahr, Sommer und Herbst) ins Freie. Auch heute noch findet ein Großteil der Partys auf Feldern, in alten Steinbrüchen oder sonstigen, im Freien gelegenen Orten statt.
Kleidungsstil
Typische Kleidungsstücke sind lange Oberteile mit Zipfelkapuzen, T-Shirts mit aufgedruckten goa-typischen Symbolen und Bildern, futuristisch gestylte Hosen oder Jacken mit reflektierenden/ fluoreszierenden Elementen, weite Pluderhosen. Zudem schmücken sich die Goa-Leute mit Hüft- und Gürteltaschen, Zipfelröcken und fluoreszierenden Accessoires.
Ein Großteil der Szenemitglieder ist etwa zwischen 20 und 35 Jahren alt, wobei allerdings nach unten und oben kaum Grenzen existieren. Die Teilnehmer der Partys legen viel Wert auf eine entspannte, liebevolle Art und Weise, miteinander in Kontakt zu treten und zu kommunizieren. Großes Interesse liegt hier bei alten Kulturen, wie z.B. der Kelten, Tibeter oder Mayas. Aber auch die Suche nach Selbstfindung und Bewusstseins-Erweiterung haben in der heutigen Goa-Szene große Bedeutung.
Ein weiteres Merkmal von Goa-Partys ist die lange Dauer. Oftmals beginnen Partys in der Nacht von Freitags auf Samstags und enden selten vor Sonntags nachmittags: Während der Party wird stundenlang getanzt, aber auch eine Vielzahl anderer Aktivitäten werden von den Besuchern selbst angeboten, wie z. B. Jonglieren, Feuerkunst, Hula-Hoop, etc.

Ästhetik:
Goa-Partys können als ein alle Sinne ansprechendes Ereignis bezeichnet werden,
wobei neben den musikalischen Eindrücken die visuellen wohl die größte Rolle spielen. Ein unverzichtbarer Bestandteil von Goa-Partys ist die aufwändige, phantasievolle und bunte Gestaltung der Tanzfläche, aber auch aller anderen Bereiche. Oftmals findet man an den Lokation verschiedenartige dreidimensionale Objekte oder Skulpturen, z.B. mit Fluorwolle bespannte Holzrahmen in geometrischen Formen vor.
Auch sehr auffällig sind Tücher oder Fahnen, die mit mystischen Symbolen, Phantasiemotiven und psychedelischen Mustern bemalt sind und von Schwarzlichtröhren angestrahlt werden. Die meisten der abgebildeten Motive stammen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Häufig werden aber auch Motive aus der Natur genutzt, „beispielsweise in Form abstrakt dargestellten Bäumen, Blumen, Pilzen oder Sonnen, sowie auch als phantasievolle Waldwesen aus knorrigen Ästen und Wurzeln, die mit fluoreszierenden Farben bemalt sind“ (ebd., S. 94).
Die Aufmachung und Dekoration einer Goa-Party machen einen Großteil der Faszination des Gesamterlebnisses einer Goa-Party aus. Für viele der Party-Besucher spielen sie eine große Rolle und stellen einen der Faktoren dar, welche die Partys für die Besucher so interessant und abwechslungsreich gestalten.

Das Ende der Goa-Ideale:
Aus der Innensicht der Szene heraus besteht bis in die Gegenwart oftmals ein Selbstverständnis, das sich in Bezug auf Offenheit, Tiefe und Kreativität von anderen Musikszenen bzw. von der bürgerlichen Gesellschaft abgrenzt. Dies trifft zweifellos auf verschiedene Bereiche zu. Gleichzeitig lassen sich allerdings viele Strukturen erkennen, die sich nicht von anderen Szenen unterscheiden.
Entgegen der ursprünglichen Ideale geht es in der Psy-Trance-Szene zumeist nicht mehr darum, eine andere Welt zu entwickeln, sondern nur noch um die kurzzeitige Flucht aus den bestehenden Strukturen. Wenn morgens über dem Dancefloor die Sonne aufgeht und die meisten Goa-Freaks trancehaft in der Musik versunken sind, dann liegen längst die zerknüllten Flyer mit dem psychedelisch-bunten Om zwischen unzähligen Bierdosen.
Die Moral die Welt zu verändern und mit der Umwelt zu verschmelzen, findet man nur noch auf sehr wenigen Goapartys heute, allerdings sind diese umso mystischer und harmonischer. Denn mit den Leuten dort kann man nicht nur feiern und tanzen, sondern auch über Weltbewegende Dinge sprechen.

Extrem wichtig für die Entstehung der Goa-Kultur ist dabei der DJ Goa Gil, ein mittlerweile über 50jähriger Hippie aus San Francisco, der in Indien lebt und anerkannter Sadhu (Holy Man) ist. Er etablierte in den 80ern Goa als alternatives Partyreiseland. Nach dem Summer of Love und der Acid-House Welle wurde Goa in den 90ern zunehmend elektronischer und von DJs wie Sven Väth oder Paul Oakenfold in Europa und den USA popularisiert.
Das Hauptanliegen von Psytrance war es, die Hörer mit der Musik zu verbinden, um so ein übernatürliches Erlebnis zu schaffen. Es wurde versucht, die Verbindung zur Natur, die inhaltliche Essenz und Parität des Sounds in den Mittelpunkt zu stellen. Die ersten Goa-Anhänger waren auf der Suche nach neuen Lebensformen „jenseits der Leistungs- und Konsumgesellschaft in den kapitalistischen Industrieländern“.
Musikstil:
Goa ist rhythmusbetont und bewegt sich von der Geschwindigkeit her bei 150-160 bpm. Goa ist relativ harmonisch, allerdings oft durchbrochen von harten, treibenden Beateinlagen, die aber genauso immer wieder durch die Harmonien hindurch scheinen. Die fast ständige Präsenz des moderat schnellen Rhythmus und die Harmoniekonstruktion lassen beim Zuhörer eine träumerische, tranceähnliche Wirkung aufkommen.
„Psychedelic Trance“ („Psy-Trance“) ist rhythmisch eigentlich identisch, zeichnet sich allerdings mehr durch Minimalistik aus. Typische Zusätze sind angedeutete Stimmen, Stimmfetzen, Alltagsgeräusche oder auch fiepende, quietschende Töne. Dass der Goa- Sound seine Wurzeln in Indien hat, hört man der Musik auch heute immer noch an, sie klingt einfach, auch durch Verwendung dort vorkommender Töne und Geräusche orientalisch / indisch.
Charakteristika:
Im Mittelpunkt von kleineren Goa-Partys steht weniger der Gewinn des Party-Veranstalters, als vielmehr ein abgerundetes, harmonisch geprägtes Gesamtkonzept. Es wird versucht, eine Atmosphäre herzustellen, die an die Partys in Goa, Indien, erinnert. Dies wird nicht nur durch die Dekoration von Goa-Partys deutlich, sondern auch an die Wahl der Orte, an denen die Partys veranstaltet werden.

Lokation
Neben der Dekoration spielt auch die Wahl der Location eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht die Veranstaltung mit einer Atmosphäre zu bedecken. Die Goa-Partyszene verlegte die Partys (zumindest im Frühjahr, Sommer und Herbst) ins Freie. Auch heute noch findet ein Großteil der Partys auf Feldern, in alten Steinbrüchen oder sonstigen, im Freien gelegenen Orten statt.
Kleidungsstil
Typische Kleidungsstücke sind lange Oberteile mit Zipfelkapuzen, T-Shirts mit aufgedruckten goa-typischen Symbolen und Bildern, futuristisch gestylte Hosen oder Jacken mit reflektierenden/ fluoreszierenden Elementen, weite Pluderhosen. Zudem schmücken sich die Goa-Leute mit Hüft- und Gürteltaschen, Zipfelröcken und fluoreszierenden Accessoires.
Ein Großteil der Szenemitglieder ist etwa zwischen 20 und 35 Jahren alt, wobei allerdings nach unten und oben kaum Grenzen existieren. Die Teilnehmer der Partys legen viel Wert auf eine entspannte, liebevolle Art und Weise, miteinander in Kontakt zu treten und zu kommunizieren. Großes Interesse liegt hier bei alten Kulturen, wie z.B. der Kelten, Tibeter oder Mayas. Aber auch die Suche nach Selbstfindung und Bewusstseins-Erweiterung haben in der heutigen Goa-Szene große Bedeutung.
Ein weiteres Merkmal von Goa-Partys ist die lange Dauer. Oftmals beginnen Partys in der Nacht von Freitags auf Samstags und enden selten vor Sonntags nachmittags: Während der Party wird stundenlang getanzt, aber auch eine Vielzahl anderer Aktivitäten werden von den Besuchern selbst angeboten, wie z. B. Jonglieren, Feuerkunst, Hula-Hoop, etc.

Ästhetik:
Goa-Partys können als ein alle Sinne ansprechendes Ereignis bezeichnet werden,
wobei neben den musikalischen Eindrücken die visuellen wohl die größte Rolle spielen. Ein unverzichtbarer Bestandteil von Goa-Partys ist die aufwändige, phantasievolle und bunte Gestaltung der Tanzfläche, aber auch aller anderen Bereiche. Oftmals findet man an den Lokation verschiedenartige dreidimensionale Objekte oder Skulpturen, z.B. mit Fluorwolle bespannte Holzrahmen in geometrischen Formen vor.
Auch sehr auffällig sind Tücher oder Fahnen, die mit mystischen Symbolen, Phantasiemotiven und psychedelischen Mustern bemalt sind und von Schwarzlichtröhren angestrahlt werden. Die meisten der abgebildeten Motive stammen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Häufig werden aber auch Motive aus der Natur genutzt, „beispielsweise in Form abstrakt dargestellten Bäumen, Blumen, Pilzen oder Sonnen, sowie auch als phantasievolle Waldwesen aus knorrigen Ästen und Wurzeln, die mit fluoreszierenden Farben bemalt sind“ (ebd., S. 94).
Die Aufmachung und Dekoration einer Goa-Party machen einen Großteil der Faszination des Gesamterlebnisses einer Goa-Party aus. Für viele der Party-Besucher spielen sie eine große Rolle und stellen einen der Faktoren dar, welche die Partys für die Besucher so interessant und abwechslungsreich gestalten.

Das Ende der Goa-Ideale:
Aus der Innensicht der Szene heraus besteht bis in die Gegenwart oftmals ein Selbstverständnis, das sich in Bezug auf Offenheit, Tiefe und Kreativität von anderen Musikszenen bzw. von der bürgerlichen Gesellschaft abgrenzt. Dies trifft zweifellos auf verschiedene Bereiche zu. Gleichzeitig lassen sich allerdings viele Strukturen erkennen, die sich nicht von anderen Szenen unterscheiden.
Entgegen der ursprünglichen Ideale geht es in der Psy-Trance-Szene zumeist nicht mehr darum, eine andere Welt zu entwickeln, sondern nur noch um die kurzzeitige Flucht aus den bestehenden Strukturen. Wenn morgens über dem Dancefloor die Sonne aufgeht und die meisten Goa-Freaks trancehaft in der Musik versunken sind, dann liegen längst die zerknüllten Flyer mit dem psychedelisch-bunten Om zwischen unzähligen Bierdosen.
Die Moral die Welt zu verändern und mit der Umwelt zu verschmelzen, findet man nur noch auf sehr wenigen Goapartys heute, allerdings sind diese umso mystischer und harmonischer. Denn mit den Leuten dort kann man nicht nur feiern und tanzen, sondern auch über Weltbewegende Dinge sprechen.
Schlummerbärchi2012 - 22. Jan, 08:50